Wasser halten

Maßnahme 1

Ein Umdenken im Umgang mit Wasser ist erforderlich

Nachdem immer wieder Hausbrunnen in der Region trocken fallen und die kommunale Trinkwasserversorgung in manchen Gemeinden bereits auf Fremdversorgung umgestellt werden musste, ist ein Umdenken im Umgang mit Wasser in vielen Bereichen unbedingt notwendig.

Eine gemeinsame Kampagne zum Thema Wassersparen, Wasserspeicherung, Brauchwassersysteme und Senkung der Versiegelung in verbauten Gebieten soll helfen, das Bewusstsein in der Bevölkerung, den Gemeinden, Institutionen und Betrieben für dieses Problemfeld zu verbessern.

Gemeinsames Ziel

Das Wasser aus der Region soll in der Region gehalten werden!

Beiträge zur Maßnahme 1

Schwammstadt – Horn

Aktueller Baufortschritt per 4-2023

Was wird überhaupt gemacht?

Die Umgestaltung des Parkplatzes am Gelände des Stadtsees in der Raabser Straße zur „Schwammstadt“ ist voll im Gange. Es wird unter der Asphaltdecke ein „Schwamm“ eingebaut, der Regenwasser zurückhält und den neu zu pflanzenden Bäumen einen optimalen Lebensraum bietet.

Aktuell:

Nunmehr wurde das Spezialgranulat für die Verwirklichung des Schwammstadt-Prinzip – nichts Anderes als ein Wasserspeicher, in welchem die Wurzeln der noch zu setzenden Bäume sich leichter verbreitern können – eingebracht. Die „Aktivierung“ dieses Granulats bzw. dessen volle Entfaltung nimmt einige Tage in Anspruch. Die Fa. Held & Francke beginnt Anfang Mai mit den Arbeiten am Asphalt und Herstellung des gesamten Parkplatzes.

Das Schwammstadt-Prinzip sichert Bäumen in der Stadt das Überleben im Straßenraum. Es ist ein innovatives System, das die gesunde Entwicklung großkroniger Bäume in befestigten Flächen ermöglicht und unterirdischen Retentionsraum für die Niederschlagswässer schafft. Beim Schwammstadt-Prinzip für Bäume handelt es sich um eine Bauweise. Der Wurzelraum von Bäumen kann, ohne Schäden zu verursachen, unter der befestigten Flächen liegen.

Dafür muss der Straßenunterbau eine aufwändige Struktur aufweisen, die sowohl den technischen Anforderungen des Straßenbaus als auch den biologischen Ansprüchen von Bäumen gerecht wird.

Hierfür wird Grobsplitt in den Boden eingebaut und verdichtet. Dieses „Skelettgerüst“ leitet die Lasten des Parkplatzes in den Untergrund ab. In die großen Hohlräume des Grobschlags wird ein Feinsubstrat aus mineralischen und organischen Bestandteilen eingeschlämmt, das für die Versorgung des Baums zuständig ist. Es entsteht ein durchwurzelbares Porensystem: Grobporen lassen Luft und Wasser in den Boden eindringen und verteilen diese. Das ist die Voraussetzung für gesunde und leistungsfähige Bäume.

Anfang April haben die Bauarbeiten mit der Ausgrabung zweier ca. 3 Meter breiten und 20 Meter langen Gruben begonnen, in die jetzt die verschiedenen Materialen geschüttet werden. Es wurde bereits die erste Schicht Grobsplitt-Material eingearbeitet, worauf nun Humus folgt. Diese Schichten werden dann das Regenwasser und das vom Dach der Arena abgeleitete Wasser wie einen Schwamm aufsaugen.

Der Parkplatz bleibt natürlich erhalten und bekommt zusätzlich weitere Stellplätze. „Insgesamt werden 48 Pkw-Parkplätze, 3 Behinderten-Parkplätze, 3 Pkw-E-Ladestationen sowie einige E-Parkplätze für Mopeds und Fahrräder und eine große Anzahl an Fahrradständen errichtet“, zählt Bau- und Verkehrsstadtrat Manfred Daniel auf und erklärt: „Die Ein- und Ausfahrt werden getrennt, sodass ein Einbahn-System entstehen kann.“

„Es werden zehn großkronige Bäume gepflanzt, die zum einen als Schattenspender dienen und zum anderen natürlich für ein gesundes Klima sorgen werden“, so Bürgermeister Gerhard Lentschig. „Auf Grund des speziellen Wurzelraumes werden die Bäume bis über 100 Jahre alt – selbst dann, wenn möglicherweise auf Grund des Klimawandels trockene Zeiten bevorstehen.“

Wasser sparen am Bauplatz

Infofolder der KLAR! Region Horn

Tipps und Infos für Jedermann!
  • Warum Antiversiegelung?
    Bessere Wasseraufnahme | Wasserspeicherung steigt | Schadstoff-filterung | Natürliche Kühlung des Bodens | Neuer LEbensraum für Tiere und Pflanzen
  • Warum auf Eigengrund versickern?
    Neubildung von Grundwasser Wasser für die Pflanzen | Senkung der Außentemperatur | Verringerung Hochwassergefahr | Keine Ableitungen notwendig
  • Warum Fassadenbegrünung?
    Natürliche Klimaanlage | Beschattung | Luftreinigung | Produktion von Sauertoff | Bindung von Kohlendioxid | Isolationseffekt | Schutz vor Raumaufheizung | Lärmschutz
  • Warum Brauchwassersysteme?
    Spart Trinkwasser | Umweltschonend | Geldsparend | Kalkfreies Wasser zur freien Nutzung
  • Warum Wasser halten am Grundstück?
    Kräftigere Pflanzen | Besseres Wach- stum | Bessere Bodenqualität | Erhöhte Bodenfeuchtigkeit | Weniger Gießen

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Durst – Kampf um unser Wasser – Umwelt-Doku-Tipp

Umwelt Doku im BR Fernsehen

Wasser ist für uns selbstverständlich. Fast überall kennen wir es nur im Überfluss. Die Klimakrise verändert das. Vielerorts wird Wasser gerade zum kostbaren Gut. Was passiert, wenn unser Wasser verschwindet?

Wasser ist für uns selbstverständlich. Fast überall kennen wir es nur im Überfluss. Die Klimakrise verändert das. Vielerorts wird Wasser gerade zum kostbaren Gut. Was passiert, wenn unser Wasser verschwindet? In Kalifornien, vor allem in den wasserintensiven Ballungszentren wie dem Silicon Valley, ist es normal, dass Leitungswasser über hunderte Kilometer transportiert wird. Allerdings versiegen auch diese Vorräte in der Ferne auf absehbare Zeit. Auch in Bayern trocknen Trinkwasserbrunnen aus, weil die Grundwasserpegel über die Jahre stetig gesunken sind. Neue Wasserleitungen müssen gelegt werden. Auf Dauer werden wir unseren Umgang mit dem Wasser ändern müssen. Wir brauchen nicht nur eine Energiewende in Deutschland, sondern auch eine Wasserwende. Sind die Weichen dafür gestellt?

Quelle und Direktlink:

BR Fernsehen vom 08.2022, 19:00 Uhr (Dauer: 29 Min)
Online bis 29.08.2023, 19:00 Uhr

Ohne BLAU kein GRÜN

Wasserrückhalt am Beispiel des Schwammstadt-Prinzips

Exkursion und Vortrag zum Thema „Ohne Blau kein Grün“.

Unter dem Schwerpunkt „Wasser halten“ fand in der KLAR! Region Horn am 4. Mai 2022 die Vortrags-Exkursion „Ohne Blau kein Grün“ – Wasserrückhalt am Beispiel des Schwammstadt-Prinzip statt.

Durch das Programm führte der Referent, Mag. Johannes Sellinger, Bodenbündnis Österreich, Arbeitskreis Schwammstadt; KLAR Mistelbach-Wokersdorf.

Warum braucht es eine Klimawandelanpassung? Diese Frage konnte von Mag. Sellinger mit drei Argumenten stichhaltig beantwortet werden. 1. Der Klimawandel findet statt. 2. Selbst durch einen vollständigen Stopp des Ausstoßes von Treibhausgasen ist eine weitere Temperaturerhöhung unvermeidbar und 3. Neben verstärkten Klimaschutzmaßnahmen sind Schritte zur Anpassung an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels nötig. 

 >> den vollständigen Beitrag in den NEWS nachlesen …

Schwammstadt – Umwelt-Doku-Tipp

Wohin mit dem Starkregen?

Wasser ist eine kostbare Ressource. In Städten fließt es wegen versiegelter Flächen jedoch zu schnell ab und kann nicht versickern. In Hitzezeiten fehlt es dann und bei Starkregen wird es zur Gefahr.

Der Wald macht vor, wie es besser geht – und lässt Stadtplaner umdenken. „Wissen vor acht – Erde“ erklärt, wie das aussieht und funktioniert.

Quelle und Direktlink:

Das Erste: Wissen vor Acht-Erde
Online bis 20.07.2023

6 von 9 planetare Grenzen sind bereits überschritten!

Das “grüne” Wasser ist in Gefahr!

Im Jahre 2009 wurden an der Universität Stockholm, unter der Leitung von Johan Rockström, 9 planetare Grenzen festgelegt. Diese zeigen auf, wieviel Handlungsspielraum dem Menschen in seinem Eingreifen in natürliche Prozesse der Erde noch bleibt, bevor ein gefährliches Maß erreicht wird. Sechs sind bereits überschritten, darunter jene für Klimawandel, neuartige Gebilde, Landnutzungsänderung, Nährstoffkreisläufe und Biosphäre – und somit auch unser Süßwasser. Als nicht überschritten gelten derzeit noch die Stratosphäre, die atmosphärische Aerosolbelastung und die Ozeanversauerung.

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News aus der KLAR! Region Horn zur Maßnahme 1

Anstehende Veranstaltungen

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